Du bist Masseur und medizinischer Bademeister. Wieso hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Ich bin von Geburt an sehbehindert und habe eine Blindenschule besucht. Mein Praktikum wollte ich damals unbedingt im Krankenhaus machen. Dort hat mich sehr beeindruckt, wie die Behandlungen von Physiotherapeuten oder Masseuren den Menschen weiterhelfen – mir war klar, dass mich dieser Beruf erfüllen würde. Im März 1991 habe ich dann in Bad Salzuflen das Staatsexamen in den Händen gehalten.
Unterscheiden sich deine Massagen von denen anderer Therapeuten?
Ich weiß nicht, ob sie sich sehr unterscheiden. Wir alle möchten, dass es unseren Gästen besser geht. Ich persönlich lege viel Wert darauf, Blockaden zu lösen, und auf jeden Gast speziell einzugehen. Wenn jemand über Tennisarm klagt, bespreche ich mit ihm, ob ich einen Teil der Zeit seiner Problemstelle widmen soll. Ich versuche, das Leiden bestmöglich heraus zu massieren. Das ist kein Allheilmittel, hilft aber schon.
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Als Masseur habe ich einen regulären 8-Stunden-Tag, wobei man auch erst um 10 oder 11 Uhr anfängt, je nachdem wie die Termine liegen. Wenn ich als Erster da bin, bereite ich zunächst alles vor. Ich kontrolliere die Behandlungsräume und wärme heiße Steine an. Wir beenden die meisten Massagen damit, die behandelten Partien mit einem heißen Stein entlang zu massieren. In der dunkleren Jahreszeit werden Kerzen angezündet und Öle in warmen Wasserbädern vorgewärmt. Wir legen Wert darauf, dem Gast alles so angenehm wie möglich zu machen.
Was ist deine Lieblingsmassage?
Meine Lieblingsmassagen sind immer die, nach denen mir die Gäste sagen, sie hätten keine Schmerzen mehr.