Moorbaden im Gräflichen Park

Erlebnisbericht aus Bad Driburg von Katja Busch

© Bad Driburg Touristik GmbH, A. Salmon

Jedes Jahr mache ich mit meinen Freundinnen ein Wellness-Wochenende – meist geht es um Beauty, Thermalbäder und Massagen. Dieses Jahr wollten wir mal etwas anderes ausprobieren. Da kam uns die Idee, Wellness zu Hause im Teutoburger Wald zu machen und die Heilkraft der Natur in Form von Moorbädern in Bad Driburg auszuprobieren. Aber ist ein Moorbad auch Wellness? Herr Google weiß Bescheid. Anwendungsbereiche sind Verspannungen, Stresssymptome, Bindegewebsschwäche, Durchblutungsstörungen, Sportverletzungen, Hautleiden, geschwächtes Abwehrsystem – also vieles, mit dem wir Frauen uns in der Mitte des Lebens beschäftigen. Schnell zum Telefon gegriffen und Termine im Gästeservice-Center im Gräflichen Park vereinbart. Frau Bömmelburg, die nette Dame in der Terminierung, gibt uns noch den Tipp, die Terminbestätigung, die wir per Mail erhalten, auszudrucken und an der Kasse vorzuzeigen, denn man muss in den Gräflichen Park keinen Eintritt bezahlen, wenn man Anwendungen hat.

Moor aus dem Hahn

© Bad Driburg Touristik GmbH, A. Salmon  

Da wir einen Wellnesstag in Bad Driburg verbringen möchten, beginnen wir mit einem Frühstück in Caspar’s Restaurant. Wir bekommen einen Tisch mit Blick in den Park und wir sind uns einig, dass die Auswahl der Burner ist! Wir könnten noch Stunden hier sitzen und genießen, aber unser Moorbad ruft. Ich muss ehrlich zugeben, türkisblaues Meerwasser an einem heißen Tag animiert mich mehr, hineinzuspringen als der Matsch, der vor meinen Augen in die Edelstahlwanne läuft. Der Raum ist „abwaschbar“, daher nicht unbedingt kuschelig, dafür sehr sauber. Und man sieht und spürt, dass die Mitarbeiter sich hier Mühe geben, Behaglichkeit zu schaffen: schöne, weiche Handtücher, Blumen und kostenloses Mineralwasser. Ich bin fasziniert, mit welcher Schnelligkeit und welchem Druck die braune Masse aus dem Hahn läuft und Schwupp die Wupp ist die Wanne voll.

Das hätte ich nicht erwartet!

© Bad Driburg Touristik GmbH / A. Salmon

Die Therapeutin, Frau Bickmann, erklärt mir, dass das Moor eine Wärme von ca. 42 °C hat, da es aber ein schlechter Wärmeleiter ist, fühlt es sich nicht so heiß an. Das Moor legt sich auf die Haut und verschließt die Poren, so dass die Wärme bis in die tiefsten Muskelschichten und in die Gelenke eindringen kann. Bevor ich meine Hüllen fallen lasse, creme ich meine Fuß- und Fingernägel noch dick mit pflegender Salbe ein, die mir zur Verfügung gestellt wird, um Rückstände unter den Nägeln zu verhindern. Dann teste ich vorsichtig mit dem großen Zeh und steige ich in die Wanne.

Schweben wie im Moor

© Bad Driburg Touristik GmbH, A. Salmon

Angenehm warm. Ich gleite hinein und spüre einen Auftrieb. Obwohl ich groß bin, legt mir Frau Bickmann ein Gestell in die Wanne, an dem ich mich mit den Füßen festhalte. Wenn es nicht so trübe wäre könnte man sich wahrscheinlich kringelig lachen, wie mein doch eher schwerer Körper vom Moor nach oben getrieben wird, aber durch das Gestell bin ich quasi in der Wanne eingekeilt und kann mich entspannt zurücklehnen. Meine Therapeutin verlässt den Raum, ist aber immer in der Nähe, sollte mein Kreislauf die Wärme nicht vertragen. Es läuft auch keine Musik oder Radio im Hintergrund, denn nachweislich ist der Puls ein anderer, wenn man durch Musik oder Gespräche abgelenkt wird.

Mit der Natur verbunden

Dann lasse ich mich voll und ganz auf das Erlebnis Moorbad ein. Es ist schon sehr warm, aber auch angenehm dabei. Ich fahre mit meinen Fingern durch das Moor, spüre die Fasern, kleine Äste und fühle mich mit der Natur sehr verbunden. Es fühlt sich warm und weich an und ich kann wunderbar entspannen. Besser geht es nicht.

 

Nachruhen und träumen

Nach 11 Minuten muss ich leider raus aus der Wanne, denn mein Körper soll sich erst an die Wärme gewöhnen, denn die Wärme belastet. Schnell ist das Moor abgeduscht und ich lege mich in Tücher und Decken gehüllt zur Nachruhe hin. Ich merke jetzt schon, dass meine Haut samt und weich ist – ein wunderbares Gefühl. Nur unter meinen Nägeln steckt noch ein wenig „Dreck“. Man ist doch ganz schön kaputt, stelle ich fest. Ich nicke tatsächlich ein und beginne sogar an zu träumen. Ich bin mir sicher, dass ich dies wiederholen möchte.

Moorbad auf Rezept?

© Bad Driburg Touristik GmbH, F. Grawe

Frau Bickmann klärt mich noch auf, dass Moorbäder als sekundäres Heilmittel bei bestimmten Erkrankungen in Kombination mit Physiotherapie oder Massagen auch von den Ärzten verordnet werden, da es keine vergleichbaren Alternativen in der Wäremtherapie gibt. Normalerweise dauern die Bäder 15-20 Minuten, eine Abstimmung mit dem Arzt ist jedoch sinnvoll, denn beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch Krampfadern sollten Moorbäder nicht angewendet werden. Dafür haben die positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit …. Aber das tangiert mich nicht mehr.

Eine Moorküche – ob ich da wohl etwas Leckeres zu Essen bekomme?

Zu Beginn der Behandlung sagte Frau Bickmann, sie müsse in der Moorküche nachfragen, ob es losgehen kann. Kurz dachte ich, dass ich während des Bades etwas Leckeres zu Essen bekomme. Aber nein, das Gräflicher Park Grand Resort, zu dem das Therapiezentrum in Bad Driburg gehört, hat eine eigene Moorküche mit Moorkoch. Hier wird das Moor für ein Bad aufbereitet und erwärmt, so dass es dann in die Wanne fließen kann und von dort wieder in die Moorküche. Eine Moortorte hingegen gibt es bei einem Konditor in der Stadt, die auch sehr lecker sein soll, erzählt mir Frau Bickmann scherzhaft.

Mein Fazit

© Bad Driburg Touristik GmbH, A. Salmon

Das Gute liegt oft so nah – ich bin begeistert vom Moorbaden in Bad Driburg und werde diese Anwendung sicher wiederholen. Moorbaden ist definitiv eine Wellnessanwendung, denn die Muskeln entspannen sich wunderbar in der Wärme. Unser Bad Driburger Wellnesstag war ein voller Erfolg. So einen Wellnesstag kann man gut mal einschieben, aber ich könnte mir auch vorstellen, einen Gesundheitsurlaub in Bad Driburg zu machen, denn ich muss unbedingt auch einmal die Bad Driburger Warmmoorpackungen und Kaltmoorpackungen ausprobieren … und mit dem F.Y-Mayr-Zentrum, der Ayurveda Kur und der Grönemeyer RückenWellnessKur® gibt es noch ganz viel zu entdecken.

Weitere Informationen

© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Wenn ihr Lust bekommen habt, auch in den Genuss eines Moorbades zu kommen, dann haben wir mit der Moorwoche genau das richtige Angebot für euch.

Hier gelangt ihr zur Moorwoche!

 

Mehr Informationen über Bad Driburg findet ihr hier:

Gräfliches Privatheilbad Bad Driburg