Historischer Stadtrundgang Paderborn

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3,12 km lang
Rundweg
Schwierigkeit: leicht
Stadtrundgang
  • 02:00 h
  • 25 m
  • 24 m
  • 109 m
  • 124 m
  • 15 m
  • 3,12 km
  • Start: Tourist Information, Marienplatz, Paderborn
  • Ziel: Historisches Rathaus, Paderborn
Paderborn ist reich an Sehenswürdigkeiten. Allein in der Innenstadt gibt es über 20 historische Gebäude. Die wichtigsten lernen Sie bei diesem etwa zweistündigen Rundgang kennen.

Wir laden Sie ein, Paderborn ein wenig besser kennenzulernen: eine junge Stadt mit über 1.200-jähriger Geschichte und einer Vielfalt, die für sich spricht. Erleben Sie das pulsierende Leben einer traditionsreichen und modernen, dabei jedoch überschaubar gebliebenen Großstadt.
Die Universitätsstadt besitzt eine hohe Freizeit- und Lebensqualität. Grünflächen innerhalb der Stadt und abwechslungsreiche Landschaften in der Umgebung bieten Ruhe, Erholung und Freizeitvergnügen.
Einen bedeutenden Stellenwert genießt die Kultur in der Paderstadt. Die PaderHalle, das Theater Paderborn, die Studiobühne der Universität und die Kulturwerkstatt sind nur einige Schauplätze für Kultur und Unterhaltung. Zahlreiche Feste sorgen über das ganze Jahr verteilt dafür, dass immer etwas los ist.
Dank der Sehenswürdigkeiten aus allen bedeutenden kunstgeschichtlichen Epochen. Damit wird ein Rundgang durch Paderborn zum Spaziergang durch die Jahrhunderte. Die wichtigsten lernen Sie auf unserem historischen Stadtrundgang kennen.

Wegpunkte

Start
Tourist Information, Marienplatz, Paderborn

Gut zu wissen

Beste Jahreszeit

geeignet
wetterabhängig

Wegbeschreibung

Ihr Rundgang beginnt am Marienplatz. Dort befindet sich das Heisingsche Haus, das aus der Zeit um 1600 stammt und ein prächtiges Beispiel für den Baustil der Weserrenaissance bietet. Die Fassade des Patrizierhauses, das für den damaligen Bürgermeister Heinrich Stallmeister erbaut wurde, ist mit bildhauerischen Arbeiten üppig geschmückt. Das Portal wurde 1741 hinzugefügt.


Den Mittelpunkt des Marienplatzes bildet die Mariensäule von 1861. Auf ihrer Spitze steht eine Statue der Muttergottes. In den Nischen sehen Sie Figuren des heiligen Liborius, des heiligen Meinolfus, Karls des Großen und Heinrichs II., die in der Stadtgeschichte prominente Rollen spielen.


Folgen Sie der Straße rechts neben der Mariensäule abwärts und biegen Sie rechts in den Abdinghof ein. Nach wenigen Metern erkennen Sie die Abdinghofkirche mit ihren romanischen Zwillingstürmen. Die 1871 evangelisch geweihte Kirche, eine Pfeilerbasilika mit Flachdecke und dreischiffiger Krypta, ist einer der Nachfolgebauten der von Bischof Meinwerk errichteten und 1031 geweihten Benediktiner-Klosterkirche St. Peter und Paul. Das Stadthaus erbaute man nach dem Zweiten Weltkrieg zum Teil auf den Grundrissen der 1945 schwer beschädigten und danach abgebrochenen Klosteranlage. Es beherbergt einen Teil der Stadtverwaltung und das Stadtmuseum Paderborn. Hier werden auf eindrucksvolle Weise die Geschichte der Paderstadt von der ersten Besiedlung in ur- und frühgeschichtlicher Zeit bis zu Themen der städtischen Gegenwart und Zukunft erläutert.


Zu Füßen der Abdinghofkirche liegt der westliche Teil des Paderquellgebiets mit drei von sechs Pader-Hauptarmen: Börne-, Damm- und Warme Pader. Die Pader entspringt in drei Quellbereichen, einem westlichen, einem mittleren und einem östlichen, mitten in der Stadt aus 200 Quellen. Sie fördern im Durchschnitt 5.000 Liter Wasser pro Sekunde zutage. Damit gehören diese Quellen zu den wasserreichsten Deutschlands. Das Paderquellgebiet ist die „grüne Lunge“ Paderborns in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone und lädt zum Ausruhen und Erholen ein. Die Parkanlage ist mittlerweile als Gartendenkmal der 1950-er Jahre unter Schutz gestellt.


An der Bachstraße steht am Rande des westlichen Paderquellgebiets das ehemalige Brauhaus. Es wurde 1563 erbaut und fällt durch seine spätgotische Giebelfront mit Halbrädern und sein spitzbogiges Stabwerkportal ins Auge. Heute nutzen ein Hotel und ein Café-Restaurant das Gebäude. Auf der anderen Seite der Parkanlage befindet sich das 2017 errichtete Funktionsmodell der Wasserkunst. Es demonstriert die Wasserversorgung der Stadt in früheren Jahrhunderten.


Folgen Sie der Straße Am Abdinghof, die vor den Kirchtürmen scharf nach rechts abbiegt, zur Mauer auf der linken Straßenseite. Sie markiert das Areal des Michaelsklosters. Dahinter ragt die Alexiuskapelle auf. Sie stammt in der bestehenden Form aus den Jahren 1670 bis 1673, der Anbau im Westen von 1729. Bemerkenswert am heutigen Bau sind der dekorative Wechsel von Sand- und Backstein sowie die kunstvollen Eisengitter.


Die Straße Am Abdinghof führt Sie direkt zum mächtigen Domturm. Halten Sie sich dort rechts und gehen Sie in Richtung Marktplatz. Das Eckgebäude zu Ihrer Rechten ist der barocke Fürstenhof aus dem frühen 18. Jahrhundert. Hier residierte Franz Egon von Fürstenberg (1737-1825), der letzte Fürstbischof von Paderborn vor der Säkularisierung 1802.


Die Mitte des Marktplatzes bildet der Neptunbrunnen, 1977/79 geschaffen vom Paderborner Künstler Josef Rikus als Ersatz für den historischen „Kump“ mit dem Meeresgott Neptun, der hier 1945 zerstört wurde.


Auffälligstes Gebäude am Markt ist das Diözesanmuseum, ein mit Bleiplatten verkleideter Bau des bekannten Architekten Gottfried Böhm von 1975. Er soll einen mittelalterlichen Reliquienschrein symbolisieren und stellt bewusst einen Kontrapunkt zur Architektur des Domes dar.


Auf der anderen Seite des Marktplatzes erhebt sich die mittelalterliche Gaukirche St. Ulrich, eine romanische Basilika mit achteckigem Turm, die wohl um 1180 erbaut wurde. Die prächtige, dem Marktplatz zugewandte Barockfassade mit der Figur des Kirchenpatrons schuf Franz Christoph Nagel in den Jahren 1746 bis 1749.


Gehen Sie nun in Richtung Dom, aber werfen Sie noch einen Blick auf die Häuser Nr. 8 (1833 für den Kaufmann Witten erbaut) und 6 (die ehemalige Cramersche Hofapotheke) sowie auf das links an das Barockportal der Gaukirche angrenzende Gleseker-Haus, das 1779 erbaute Wohnhaus des Weinhändlers und fürstbischöflichen Schatzeinnehmers Gleseker.


Bevor Sie den Dom durch das Paradiesportal betreten, betrachten Sie rechts die Giebelwand des östlichen Querschiffes. Dort sehen Sie zwei Relieffriese. Das eine zeigt Szenen aus dem Leben Jesu, das andere das Gleichnis von den törichten und klugen Jungfrauen (Matthäus 25,1-13).


Das üppig dekorierte, spätromanische Paradiesportal wird links und rechts von Statuenreihen mit je drei Aposteln gesäumt. Auf der linken Seite sind Petrus (mit gelocktem Haar) und Jakobus der Ältere (mit Muschel) zu identifizieren. Auf der rechten Seite stehen Paulus (mit hoher Stirn) und Johannes (ohne Bart). Dargestellt werden außerdem ein Bischof - wahrscheinlich Julian von Le Mans, der dort vor Liborius Bischof war - sowie die heilige Katharina von Alexandrien. Am Mittelpfosten steht „Maria mit dem sie liebkosenden Kind“, die Erstpatronin des Domes. An ihrer Seite sehen Sie Bischof Liborius (mit Buch) und den heiligen Kilian.


Der Dom St. Maria, St. Liborius und St. Kilian ist im Wesentlichen ein Bauwerk des 13. Jahrhunderts. Teile der Vorgängerbauten aus dem 11. und 12. Jahrhundert wurden in den Nachfolgebau einbezogen. An- und Umbauten aus späterer Zeit, vor allem die Barockisierung im 17. Jahrhundert, haben den gotischen Gesamteindruck nicht wesentlich verändert. Die 104 Meter lange, dreischiffige Hallenkirche besitzt zwei Querhäuser. Der gewaltige Westturm aus dem 13. Jahrhundert misst 92 Meter.


Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten im Inneren des Domes gehören die Pietà (um 1380), der gotische Hochaltar (spätes 15. Jh.), die Doppelmadonna (um 1480) sowie die Kanzel im Régence-Stil (1736).


Ein Blickfang ist das gewaltige Grabmonument des Paderborner Bischofs Dietrich IV. von Fürstenberg (1585-1618). Der Bischof hatte das 14 Meter hohe, aus Schiefer, Alabaster, Marmor und Sandstein gearbeitete Werk beim Paderborner Bildhauer Heinrich Gröninger noch zu Lebzeiten selbst in Auftrag gegeben.


Wenn Sie sich in Richtung Altar begeben, gelangen Sie links und rechts zu zwei gegenüberliegenden Treppen, die in die Krypta führen. Die Domkrypta ist mit 32 Metern Länge und über 12 Metern Breite eine der größten Chorgruften Deutschlands. Sie beherbergt - in einem Ebenholzkästchen im Altarfuß - die Reliquien des heiligen Liborius. Von der Krypta gelangen Sie in die 1935 angelegte Bischofsgruft.


An der linken Treppe zur Krypa vorbei führt unter einer großen Sandsteinfigur des heiligen Christophorus - ebenfalls geschaffen von Heinrich Gröninger - eine Tür in das Atrium und weiter in den Kreuzgang des ehemaligen Domklosters. Im Innenhof sehen Sie das berühmte Drei-Hasen-Fenster aus dem frühen 16. Jahrhundert, eines der Wahrzeichen Paderborns. Dazu gibt es diesen Spruch: „Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei”.


Kehren Sie zurück in den Kreuzgang sehen Sie gegenüber dem „steinernen Gesicht“ eine Tür. Eine Legende besagt übrigens, dass jedem, der nicht reinen Herzens ist und seine Hand in den Mund des Gesichtes legt, diese abgebissen wird.


Haben Sie den Dom-Kreuzgang durch die genannte Tür verlassen, kommen Sie geradeaus zur Bartholomäuskapelle. Sie gilt als älteste Hallenkirche nördlich der Alpen und wurde vermutlich als Königskapelle von griechischen Bauleuten 1017 im Auftrag Bischof Meinwerks errichtet. Im Inneren befinden sich Säulenkapitelle als bedeutende Zeugnisse ottonischer Bauplastik. Die Bartholomäuskapelle verblüfft durch ihre außergewöhnliche Akustik.


Direkt neben der Bartholomäuskapelle und ‚hinter‘ dem Dom erhebt sich die ottonisch-salische Kaiserpfalz aus dem 11. Jahrhundert. Hier befindet sich das Museum in der Kaiserpfalz. Der 44 Meter lange und 16 Meter breite Saalbau sowie einige kleinere Nebengebäude sind von 1976 bis 1978 auf den alten Grundmauern bei größtmöglicher Bewahrung des ursprünglichen Mauerwerks (erkennbar am helleren Stein) neu errichtet worden.


Von jener Pfalz, in der Karl der Große 777 die erste fränkische Reichsversammlung auf sächsischem Boden abhielt, sind die Grundmauern des einstigen Saalbaus und einiger Nebengebäude erhalten. Weitere Mauerreste sind unter dem Treppenaufgang zur „Roten Pforte“ des Doms zu sehen.


Gehen Sie nun zur Rückseite der Bartholomäuskapelle und dann nach links an zwei ehemaligen Brunnen vorbei hinunter in das östliche Paderquellgebiet. Voraus erblicken Sie im Geißelschen Garten die ehemalige Domdechanei. Betreten Sie den Garten durch den Torbogen. Die Domdechanei ist der älteste barocke Profanbau Paderborns. Baumeister Ambrosius von Oelde errichtete ihn im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts. Der östliche Treppenhausanbau stammt aus dem Jahr 1740. Die Fassade des 1945 ausgebrannten Baus wurde in den 1970er Jahren restauriert. In das barocke Gehäuse stellte man als „Bau im Bau“ einen transparenten, selbsttragenden Geschosskörper für die neue Stadtbibliothek - eine damals viel beachtete denkmalpflegerische Lösung.


Setzen Sie Ihren Rundgang an der Stadtbibliothek vorbei durch den Geißelschen Garten fort. Die unter Naturschutz stehende, im Mittelalter künstlich aufgeschüttete ‚Insel‘ wird von den Armen der Rothoborn- und der Dielenpader umflossen. Jenseits der Rothobornpader verläuft die Michaelstraße, an der das Michaelskloster liegt. Sehenswert ist die üppig dekorierte Fassade der Michaelskirche. Sie wurde nach den Plänen des Kapuzinermönches und Dombaumeisters Ambrosius von Oelde nach niederländischer Art im Wechsel von Sand- und Backstein ausgeführt. Das sich an die Kirche anschließende Gebäude beherbergt seit 1658 die St.-Michael-Schulen (seit 1949 Mädchengymnasium sowie seit 1950 private Realschule).


Sie verlassen den Geißelschen Garten und treffen auf die Mühlenstraße. Rund 20 Korn-, Öl-, Walk-, Schleif- und Sägemühlen wurden in vorindustrieller Zeit von der Pader angetrieben. Heute mahlt nur noch die Reinecke-Mühle von 1958 Getreide; längst wird sie elektrisch angetrieben. Durch einen großen Torbogen können Sie hier einen Blick in das mittlere Paderquellgebiet werfen, wo das große Herzgraffiti Paderborn zu sehen ist und in der Nähe der PaderHalle die Maspernpader entsprigt.


Von der Mühlenstraße biegen Sie rechts in die Straße Auf den Dielen ab. Hier lief früher ein hölzerner Steg über die Dielenpader an den Häusern entlang. Sehenswert sind einige sorgfältig restaurierte Fachwerkhäuser, die nach Standbränden und Kriegsverheerungen heute das „alte“ Paderborn repräsentieren. Wenden Sie sich am Ende der Straße nach links. Nach einigen Schritten auf der Hathumarstraße erreichen Sie das Adam-und-Eva-Haus , Paderborns ältestes erhaltenes und schönstes Fachwerkhaus aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Ins Auge fallen die kunstvollen figürlichen Schnitzereien und Malereien an der Fassade. Von der Darstellung der Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies erhielt es seinen Namen.


Weiter über die Hathumarstraße kommen Sie zurück auf die Mühlenstraße. Jenseits der Kreuzung steht vor dem Sparkassengebäude seit 1989 der Paderborner Sagenturm. Der Künstler Werner Klenk hat fünf prominente Paderborner Sagen dargestellt und mit kurzen Texten erläutert.


Gehen Sie zurück zum Adam-und-Eva-Haus und dann durch die Krämerstraße zur Heiersstraße, der Sie nach rechts folgen. Nach etwa 80 Metern zweigt links die Straße An den Kapuzinern ab.


Biegen Sie in die Straße An den Kapuzinern ein, die direkt auf die Kapuzinerkirche zuführt. 1681 bis 1683 von Ambrosius von Oelde als Stiftung des Bischofs Ferdinand von Fürstenberg erbaut, war sie die Kirche des 1612 gegründeten und 1834 aufgehobenen Kapuzinerklosters. Heute befindet sich das Liborianum, Bildungsstätte und Gästehaus des Erzbistums Paderborn, in den ehemaligen Klostergebäuden.


Wenn Sie der Straße An den Kapuzinern weiter folgen, stoßen Sie auf die Straße Am Stadelhof. Zur Linken sehen Sie die mit Schiefer getäfelte Front eines Fachwerkhauses, in dem das Medienzentrum des Erzbistums Paderborn beheimatet ist. Bevor Sie sich hier rechts halten, werfen Sie einen Blick geradeaus in die Badengasse. Sie wird auf der rechten Seite gesäumt durch ein Ensemble aus drei restaurierten, nachträglich miteinander verbundenen historischen Gebäuden: ein Klinkerbau mit Wirtschaftsgebäude von 1851 und ein Doppelfachwerkhaus von 1731. Hier zog 2014 die Volkshochschule Paderborn ein.


Kehren Sie auf die Straße Am Stadelhof zurück und halten Sie sich rechts. Sie kommen an der Giersstraße heraus, auf der Sie nach links bis zum Innenstadtring weitergehen. An dieser Stelle befand sich einst das Gierstor, eines der fünf Paderborner Stadttore. Überqueren Sie die Giersstraße an der Fußgängerampel und setzen Sie Ihren Rundgang bergauf auf dem Rad- und Fußweg entlang des Rings fort, der hier Busdorfwall heißt. Sie befinden sich nun im Bereich der ehemaligen Wallanlage, die der Stadtmauer vorgelagert war. Auf der rechten Seiten sehen Sie zwei prachtvolle Fachwerkhäuser auf Resten der ehemaligen Mauer, passieren das vom Paderborner Künstler Josef Rikus gestaltete Mahnmal zum Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege (1953) und erreichen schließlich die Türme der Busdorfkirche.


Biegen Sie in den nach rechts abzweigenden Weg ein. Ein Blick in die Seitenstraßen lohnt sich: Hier befindet sich die Graffitimauer "Busdorf-Galerie", an der sich regional bekannte Graffitikünstler verewigt haben. Gehen Sie weiter, bis Sie eine Treppe erreichen. Sie führt die in den sehenswerten Kreuzgang („Pürting”) der Busdorfkirche hinab. Er entstand um 1180 mit Säulen zum Innenhof. In der dreischiffigen Halle der Kirche (Ende 13. Jh.) werden ein siebenarmiger romanischer Leuchter, ein hölzerner Kruzifixus (um 1280), ein spätgotisches Sakramentshäuschen und ein Taufstein aus derselben Zeit sowie Epitaphien des 15. bis 18. Jahrhunderts gezeigt.


An der Nordseite der Busdorfkirche befindet sich gegenüber dem Hotel Aspethera der Hardehauser Hof, das 1734 von Franz Christoph Nagel erbaute ehemalige Stadtquartier der Zisterzienserabtei Hardehausen, heute dient es als Seniorenresidenz. Die Straße Am Busdorf gehen Sie am Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincent von Paul (1857) sowie am St. Vinzenz-Krankenhaus vorbei zur Kasseler Straße. Rechts auf dem Platz An der Alten Synagoge verweilen Sie am jüdischen Mahnmal. Es erinnert an die 1938 in der Reichspogromnacht zerstörte Synagoge und an die ausgelöschte jüdische Gemeinde.


Folgen Sie nun der Kasseler Straße nach links, bis Sie zur Einmündung des Kamps kommen. Hier biegen Sie rechts ab. Das barocke Eckgebäude ist das Erzbischöfliche Palais. Dieses Frühwerk des großen westfälischen Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun aus dem Jahre 1716 diente den Äbten des Augustinerklosters Dalheim als Stadtwohnung. Seit 1829 ist es die Residenz der Paderborner Bischöfe bzw. (seit 1929) Erzbischöfe.


Vorbei am modernen Einkaufszentrum Libori-Galerie und dem um 1725 errichteten ehemaligen Hotel Posthof, heute Zentrale des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken, gelangen Sie zum 1586 errichteten Libori-Kump, der 1894 zum Brunnen umgestaltet wurde. Der Libori-Kump ist einer der drei erhaltenen Wasserbehälter, in denen bis 1888 Trink- und Löschwasser bereitstand.


Hundert Meter weiter in Richtung Rathaus erheben sich das Gymnasium Theodorianum und die Theologischen Fakultät, Rechtsnachfolgerin der 1614 gegründeten Jesuitenuniversität. Beachtenswert am Gebäudekomplex sind die 1976 rekonstruierte Turmhaube und die Renaissance-Portale. Am Rand des Schulhofs am Kamp sehen Sie eine vier Jahrhunderte alte Marienfigur, die nach mehrfachen Standortwechseln 1954 hier ihren Standort gefunden hat.


Gegenüber dem Hof des Theodorianums steht vor der Bank für Kirche und Caritas - auf diesem Platz empfing übrigens bis zur Zerstörung 1945 das renommierten Hotel Löffelmann seine Gäste - eine Plastik des Jesuitenpaters und Gelehrten Friedrich Spee von Langenfeld (1591-1635), der an der Paderborner Jesuitenuniversität als Professor für Logik, Physik und Metaphysik sowie Moraltheologie lehrte. Berühmt wurde er als Verfasser der „Cautio Criminalis“ (1631), seines flammenden Appells gegen den Hexenwahn und die von grausamer Folter begleiteten Hexenprozesse. Darüber hinaus machte Friedrich von Spee sich einen Namen als Barockdichter.


An das Theodorianum schließt die heutige Markt- und ehemaligeJesuitenkirche an. Sie ist neben der Kölner Jesuitenkirche das bedeutendste Gotteshaus dieses Ordens in Nordwestdeutschland. Als Stiftung des Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg wurde sie zu Ehren des heiligen Franz Xaver - einem Mitbegründer des Jesuitenordens - von Anton Hülse in den Jahren 1682 bis 1692 erbaut. Im 1996 renovierten Kircheninneren zeigt sich die Jesuitenkirche als Basilika mit Emporen. Die Konstruktion ist gotisierend, die Ausstattung überwiegend barock. Der prunkvolle Hochaltar, eine Rekonstruktion des im Krieg vollständig zerstörten Originals, wurde nach 15 Jahren im Jahr 2004 vollendet.


Vor dem Treppenaufgang zum Hof der Marktkirche steht seit 2003 Bronzeplastik der Innenstadt „Paderborn zum Sehen und Fühlen“, die der Paderborner Künstler Bernd Cassau geschaffen hat. Rund 20 Gebäude der Innenstadt sind auf einer zweigeteilten Platte plastisch nachgebildet, maßstäblich gruppiert und mit kurzen Informationen in Blindenschrift versehen.


Ihr Rundgang führt sie weiter zum Rathausplatz. Dieser weitet sich zwischen Rathaus und dem ehemaligen Kaufhaus Steinberg & Grünebaum zum Neuen Platz. Ein verwinkeltes Gewirr alter oder noch aus der Nachkriegszeit stammender Behelfsbauten wurde abgerissen und bis 2011 zu einem Treffpunkt im Herzen der Paderstadt umgestaltet. Am Neuen Platz steht das Theater Paderborn. Es öffnete seine Pforten erstmals im September 2011.



Toureigenschaften

  • Einkehrmöglichkeit

  • Familienfreundlich

  • Rundweg

Ausrüstung

Nehmen Sie Ihren Fotoapparat mit, wenn Sie gern fotografieren.

Anreise & Parken

Über die Autobahn A 33 bis zur Abfahrt Pad.-Zentrum oder Pad.-Schloß Neuhaus; dann Richtung Paderborn Innenstadt halten. Auf dem Inneren Ring (Innenstadtring) Richtung PaderHalle bzw. Maspernplatz halten (ggf. am Parkleitsystem orientieren). Über die Hathumarstraße zum Maspernplatz einbiegen. 

Parkmöglichkeiten für Pkw bestehen auf dem Maspernplatz am Rande der Paderborner Innenstadt (Navi-Zieladresse: Heiersmauer 45, 33098 Paderborn). Dort gibt es normalerweise ausreichend Parkmöglichkeiten. Tipp: Lösen Sie ein preisgünstiges Tagesticket!
Eine Alternative ist das Parkhaus Neuhäuser Tor, an dem Sie auf dem zuvor beschriebenen Weg zum Maspernplatz vorbeikommen.
Informationen zu weiteren Parkmöglichkeiten in der Innenstadt und zu Tarifen: www.asp-paderborn.de.

Mit den Stadtbus-Linien (PaderSprinter) 1, 2, 3, 4, 7, 8 (PaderSprinter) bis zur Haltestelle „Rathausplatz“.
Weitere Informationen zur Anreise mit dem Stadtbus gibt es unter www.padersprinter.de oder telefonisch unter 05251 6997222. 

Weitere Infos / Links

Tourist Information Paderborn
Königsplatz 10
33098 Paderborn
Tel. 05251 8812980
tourist-info@paderborn.de
www.paderborn.de
www.facebook.com/paderborn.tourismus


Literatur

Taschenbuch "Sehenswertes Paderborn - Gästeführerinnen und Gästeführer präsentieren ihre Stadt" mit ausführlichen Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Paderstadt (124 Seiten). Erhältlich zum Preis von 10,00 Euro bei der Tourist Information Paderborn, im Buchhandel (ISBN: 978-3-9809507-9-4) sowie - versandkostenfrei - beim HEFT-Zeitschriftenverlag (Tel. 05251 62624, mail@heft.de).

Tipp des Autors

Unternehmen Sie den oben beschrieben Rundgang möglichst vor 18.00 Uhr, sonst wird es Ihnen passieren, dass einige der genannten Kirchen bereits verschlossen sind. 

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