- 04:30 h
- 599 m
- 602 m
- 86 m
- 252 m
- 166 m
- 40,43 km
- Start: Borgholzhausen-Bahnhof
- Ziel: Borgholzhausen-Bahnhof
Der Titel beschreibt die Tour gleich zweifach reffend: Hier blicken wir vom Kamm des Teutoburger Waldes - quasi vom Rand des Tellers - in das Münsterland hinein. Und wir bewegen uns auf dieser Tour in zwei Bundesländern: erst im niedersächsischen Osnabrücker Land und dann im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh. Von unserem Startpunkt in Borgholzhausen Bahnhof geht es Richtung Nordwesten auf den Teutoburger Wald zu. Hier treffen wir auf des historische "Solbad Ravensberg", wo auch heute noch beim "Marienbrunnen" ein gesundes, leicht salziges Mineralwasser abgefüllt wird.
Über Aschen geht es nun zum Dissener Zentrum, das noch bis ins Jahr 2001 vor allem dafür bekannt war, dass sich lange Kolonnen von Autos und LKW hindurchzwängten. Dank der A33 ist der Verkehr nun ausgelagert und nach einer Ortskernsanierung kann man die kleine Stadt unbehelligt mit dem Rad durchfahren.
Jetzt geht es steil bergan, hinauf auf den Südkamm des Teutoburger Waldes. Ganz oben auf der Steinegge steht ein Fernsehturm mit Aussichtsplattform. Von hier oben kann man sehr schön sehen, dass der Teutboburger Wald nicht ein einzelner Höhenrücken ist, sondern aus mehreren Kämmen besteht.
Zu Beginn des Anstiegs sehen wir ihn noch. Wenn es im Wald dann so richtig anstrengend wird, können wir ihn durch die Bäume nur noch erahnen. Die letzten hundert Meter, bevor wir den Kammweg erreichen, wird der eine oder andere das Rad wohl schieben müssen, so steil wird es hier. Wenn wir an eine Holzbrücke kommen, ist das Schlimmste geschafft.
Achtung: auf dem Kammweg ist Rücksichtnahme angesagt! Hier haben ganz klar die Wanderer Vortritt. Im Zweifel lieber Absteigen!
Am Nordhang des Kammes vernichten wir nun die mühsam erklommenen Höhenmeter wieder. Eine breite Forststraße (Vorsicht, die Schlaglöcher sind nicht ohne!) führt bis hinunter an die Landstraße, die Dissen mit Melle verbindet. Auf den nächsten Kilometern bleiben wir in der Nähe dieser Straße, nutzen aber vor allem den holprigen Waldweg links davon. Nachdem wir die Straße ein zweites Mal überquert haben, liegt links unterhalb des Waldweges die nächste Station: die "große Rehquelle".
Von der Rehquelle aus führt uns der breite Waldweg zu einem weiteren Quellbereich der Hase: dem "Blauen See", der etwas abseits unserer Route liegt. Obwohl es sich um eine künstlich entstandene Mulde handelt, wurde er als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Etwa 800 Meter weiter kommen wir dann tatsächlich an die Hase - hier ist sie noch ein etwas mickriges Bächlein - Zumindest für den, der die Hase aus dem Osnabrücker Stadtgebiet kennt. Dafür können wir sie hier auf einer netten kleinen Holzbrücke überqueren und erreichen bald einen kleinen Steinbruch, der direkt links am Weg liegt. Wer hier genauer hinsieht, bekommt eine Ahnung davon, welche Kräfte hier das Gebirge aufgetürmt haben.
Nur ein kleines Stück weiter kommt die Almaquelle aus der Erde. Rund 200 Liter Wasser sprudeln hier pro Minute aus demn Boden, das ist deutlich mehr, als die Menge, die an der Hasequelle heraussprudelt, die wir als nächstes ansteuern. Gut möglich, dass wir an einem warmen Hochsommertag hier vergeblich nach Wasser suchen - die Hasequelle vernachlässigt ihre Pflichten bei Trockenheit auch schon mal für ein paar Tage. (Empfehlenswert dazu: die weiteren Erläuterungen des Naturpark TERRA Vita)
Jetzt wird es erst einmal beschaulich. Eine schmale Landstraße, der Hollandweg, führt uns direkt in die Honigkuchenstadt Borgholzhausen. Wir bewegen uns hier etwa 100 Meter oberhalb des südlich von hier gelegenen Flachlands. Die Stadt Borgholzhausen, die verkehrsgünstig in einem Pass des Teutoburger Waldes liegt, verdankt ihren Namen der Burg (Borg) Ravensberg, die wir später noch kennen lernen werden.
Vorher können wir uns ein wenig in Borgholzhausen umsehen. Warum das Städtlein für süße Leckereien bekannt ist, erfährt man in der Honigkuchenbäckerei Schulze im Ortskern. Gleich daneben finden wir das Heimathaus. Dass es sich bei diesem schön restaurierten Ackerbürgerhaus gleichzeitig um das Borgholzhausener Erdzeitcenter handelt, ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen.
Schön zügig geht es auf einer schmalen Landstraße weiter. Vor lauter schöner Landschaft kann es einem hier passieren, dass man die schnelle Links-Rechts-Kombination etwas 2 km hinter Borgholzhausen übersieht.- Also ab und zu auch mal wieder auf die Straße gucken!
Durch die Siedlung Wichlinghausen gelangen wir ins Hesseltal. Dieser tiefe Einschnitt in die Südkämme des Gebirges ist von Bäumen überdacht und führt uns vor Sonne (oder Regen) halbwegs geschützt in Richtung Flachland. Bald erreichen wir die Bundesstraße 68, auf deren Radweg wir wieder in Richtung Westen rollen. Nach ziemlich genau zwei Kilometern geht es rechts ab in die "Clever Schlucht". Von der aus führt uns ein steiler Forstweg hinauf zur nächsten Station: der Burg Ravensberg.
Was man von hier aus sehr schön sehen kann, ist der Verlauf der Kämme des Teutoburger Waldes. Während sie nach Osten hin recht geradlinig verlaufen, ist ihre Fortsetzung in Richtung Westen nur undeutlich in einiger Entfernung zu erkennen. Wie schon erwähnt, lässt sich das Münsterland aus geologischer Sicht als Teller oder Schüssel beschreiben - eine Schüssel aus Kalksandsteinschichten, die relativ flach liegen und am Rand hochgebogen sind. Auf diesem Tand stehen wir hier und blicken nach Süden in die Schüssel hinein. Wir verlassen die schützende Burg und wagen uns auf holprigen Wegen hinab in das offene Gelände. Echte Gefahr droht uns allerdings nur von der B 68, die wir für unseren Abstecher ins Münsterland überqueren müssen.
Bei diesem Ausflug in die Ebene umrunden wir Schloß Holtfeld, dass leider nicht von innen besichtigt werden kann, da es sich in Privatbesitz befindet. Aber auch die Außenansicht ist sehr beeindruckend. Abschließend fahren wir wieder auf den Teutoburger Wald zu und erreichen unseren Startpunkt, Borgholzhausen Bahnhof.
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