Vom Weserparkplatz in Wehrden starten wir in Richtung Dorf. In die zweite Straße biegen wir links ein. Der Fischerplatz war, wie der Name schon verrät, der Platz an dem einige Fischer wohnten. Noch bis in die 60-ziger Jahre wohnte hier ein alter Fischer, der das Fischrecht mit dem Netz, für die Weser besaß. Über den Fischerplatz gehen wir durch eine kleine Gasse zum Pfuhl. Auch hier entspricht der Name den Gegebenheiten. Hier ist eine tiefe Stelle und die verschraubten Kanaldeckel verraten, dass das Grundwasser hier hoch ansteht. Die beiden Straßen gehören zum alten Ortskern von Wehrden.
Rechts hinter dem Bäcker gehen wir über einen schmalen Fußweg wieder auf die Weredunstraße, der wir nach links folgen. Vorbei an der Einmündung der Godelheimer Straße, begrenzt jetzt auf der rechten Seite eine Bruchsteinmauer den Gehweg und das etwas höher liegende Gelände dahinter. Die von ein paar schönen großen Bäumen bestandene Fläche ist der ehemalige Staudengarten der Fa. Kornacker. Hier wurden Gemüse und Blumensamen gewonnen und in die ganze Welt verschickt, weshalb Wehrden auch als Blumendorf bezeichnet wurde.
An der folgenden Linkskurve gehen wir geradeaus weiter und wir kommen zu einem Fußgängertunnel, der noch heute den Verlauf der ursprünglichen Ortseingangsstraße darstellt, bevor bis 1877 die mächtigen Bahndämme für die Eisenbahn aufgeschüttet wurden. Bitte das Licht einschalten und die Kopfhöhe beachten. Auf der linken Seite poltert ein kleiner Bach. Der Tunnel endet an der Weredunstraße, der wir jetzt nach rechts aus dem Ort heraus folgen. Wir überqueren die ehemalige Bundesstraße und gehen geradeaus zum Schild. Links folgen ein paar Wiesen mit altem Obstbaumbestand, durch die ein kleiner Bach fließt. Der Bach der aus ein paar Quellen oberhalb versorgt wird, hat einmal die erste Wasserversorgung von Wehrden gespeist.
Weiter oben liegen rechts zwei Fischteiche und geradeaus der Schiesstand des Schützenvereins. Wir gehen nach links weiter entlang einiger kleiner Wiesen, bis wir am Ende rechts auf einen Gras bewachsenen Weg in Richtung Waldrand gehen. Oben angekommen, folgen wir dem Waldweg nach rechts. Links zieht sich jetzt der Buchenwald bis oben zum Wildberg. Im Gegensatz zu den wesernahen Erhebungen, Hegge und Steinberg, die aus Sandstein gebildet werden, treffen wir im Wildberg auf Kalkstein. Vor Ende des Weges, der auf die Straße nach Amelunxen mündet, geht es links den Berg hinauf. Von Wehrden ausgesehen, befinden wir uns unterhalb der rechten Spitze des Wildbergs auf dem die Wildburg liegt. Wie auf einer schrägen Rampe gehen wir jetzt bis zur linken Spitze um die Höhenmeter überwinden zu können. Wir bleiben also immer auf diesem Weg. Hinter einer S-Kurve an der Südspitze, erreichen wir die Hochfläche des Wildbergs, auf der uns, je nach Jahreszeit, viele unterschiedliche Pflanzenarten erwarten. Von Waldmeister, Bärlauch und Aronstab bis zu vielen wilden Orchideenarten. Von dem Hauptweg zweigen wir nach knapp 50 m rechts ab. Wir gehen über einen mit Gras bewachsenen Weg auf dem Kamm des Wildbergs entlang und durch einige Lücken in den Bäumen haben wir immer wieder einen guten Blick ins Wesertal und auf Wehrden. Unser Weg wendet sich nach links und stößt an einer Waldwiese wieder auf einen Hauptweg, dem wir nach rechts folgen. Nach weiteren 50 Metern geht ein Weg nach rechts etwas bergab. Es geht eine kleine Rampe hinunter, die uns zum Eingang der Wildburg führt.
Rechts und links der Rampe befinden sich tiefe Schutzgräben, die in den Fels gehauen wurden und die zu den hier sehr steilen Hängen des Wilbergs auslaufen. Zum Burgareal hin, sind Schutzwälle aufgeschichtet und ein schmaler Durchgang führt auf das Burggelände. Von der Spornspitze hat man einen weiten Blick in das Tal der Weser und hinüber zum Brunsberg mit der Brunsburg vor Höxter. Die beiden Burgen werden auch als Schwesterburgen bezeichnet. Die Wildburg wurde 1162 urkundlich erwähnt und unter Abt Konrad von Corvey zum Schutz der Ländereien gebaut.
Von der Wildburg gehen wir wieder zu dem Waldweg zurück und zweigen rechts ab. Über die Hochfläche folgen wir dem Weg bis er auf einen Querweg mündet. In der Mitte des Querwegs auf den wir stoßen, steht die alte Blitzeiche. Ende April, wenn alles langsam wieder grün wird, sind hier riesige Flächen mit Bärlauch anzutreffen. Da wir den höchsten Punkt unserer Tour überschritten haben geht es jetzt bergab. Wir gehen links bis zur nächsten Kreuzung, an der wir uns wieder nach links wenden. Der rechte Bereich gehört bereits zum Bierenberg. Der Weg bildet die Grenze zwischen den Besitztümern von Corvey zur rechten und den metternichschen Besitzungen zur linken Seite. Vorbei an einem kleinen Kalksteinbruch windet sich der Weg bergab. Hier und da schaut noch die alte Pflasterung durch, die hier in mühevoller Handarbeit vor Jahrhunderten zur Befestigung des Weges erstellt wurde.
An der nächsten Gabelung geht es im spitzen Winkel nach rechts. Unter dem Bierenberg geht es in Richtung Blankenau. Nach 300 m reicht rechts ein Feld an den Weg heran und der Blick ins Wesertal, die unterhalb liegende Hegge und den Solling auf der anderen Weserseite wird frei. Rechts im Tal ist bereits die kleine Ortschaft Blankenau zu sehen und oben am Kann des Sollings die Ortschaft Derental. Der Wald schließt sich wieder. Links stehen jetzt Tannen und rechts zieht sich der Buchenwald den Hang des Bierenberges hinauf. Vorbei an einer kleinen Hütte, geht es weiter bergab und wir kommen an eine Kreuzung.
Wir gehen links weiter bergab in Richtung Blankenau. Kurz bevor wir aus dem Wald herauskommen gibt es links eine kleine Fischerhütte mit einer Teichanlage. Am Waldrand angekommen, gehen wir geradeaus weiter. Rechts begleitet uns ein Bach, bis wir an den Doktorborn kommen. Der Doktorborn ist eine alte Quelle die hier aus dem Berg tritt. 20 Meter weiter führt eine kleine Brücke über den Bach und auf der anderen Seite steht eine kleine Schutzhütte. Ein schmaler Weg führt entlang einer Wiese in den Ort.
Wir folgen der Straße Spissen bis an die Kasseler Straße, die wir überqueren müssen, um in die Dorfstraße zu gelangen. Vorsicht bei der Überquerung! Damit Sie die Straße besser einsehen können, sollten Sie ein paar Meter nach rechts gehen, um über die Kuppe hinweg sehen zu können. Auf der anderen Seite gibt es rechts die Möglichkeit der Einkehr mit Biergarten und guter Küche.
Unsere Tour geht in der Dorfstraße in Richtung der kleinen Kirche weiter. Die Kulisse der alten Fachwerkhäuser ist sehenswert. Hinter der Kirche liegt das alte Gelände der Burg und der Domäne Blankenau, die sich heute in Privatbesitz befindet und leider nicht besichtigt werden kann. Vor der kleinen Kirche biegt links der recht steile Kirchweg ab, dem wir folgen.
Links an der Ecke steht eine Informationstafel zum Weserhöhenweg. Geradeaus geht es auf eine Grünfläche die als Bolz- und Spielplatz genutzt wird. Wir gehen nach rechts über die Wiese und in der linken Ecke führt unser Weg vorbei an einem Sandsteinkreuz, einen kleinen Anstieg hinauf. Kurz über dem Kreuz lohnt sich der Blick zurück. Oberhalb ist der Blick auf die kleine Kirche frei. Etwa 50 Meter geht es bergauf bevor der Weg in einem Linksbogen wieder etwas abfällt. In der kleinen Senke steht nach feuchten Tagen Wasser in den Fahrspuren, sodass wir entlang der etwas höher liegenden Seiten die Feuchtstelle passieren müssen. Nach der Senke überqueren wir geradeaus einen Waldweg und es geht einen weiteren kleinen Anstieg hinauf, bevor der Waldweg nach links abzweigt. Durch etwas Buchenwald erreichen wir wieder den Waldrand, an dem wir jetzt weitergehen.
Über die Felder die links auftauchen, haben wir nochmal einen schönen Blick auf den Wildberg rechts und den Bierenberg links. Ein Pfad führt uns durch ein Stück jungen Tannenwald bevor wir an der oberen Kannte einiger Steinbrüche entlang wieder auf ein Stück Waldweg gelangen, der auf den Heggeweg führt. Nach rechts gehen wir bergab und stoßen am Ende des Heggewegs auf die Weredunstraße die uns bergab wieder zu dem kleinen Fußgängertunnel unter der Bahn führt.
50 m hinter dem Tunnel geht links ein kleiner Fußweg ab, der uns an die Godelheimer Straße bringt. Dieser folgen wir nach links. Links und rechts geht es vorbei an ehemaligen Schulgebäuden, bis wir rechts das letzte Haus passiert haben.
Hier gehen wir rechts auf dem landwirtschaftlichen Weg am Ortsrand in Richtung Schloss Wehrden. Vorbei an den alten Remisen des Gutes, kommen wir an die Schlossmauer mit einem kleinen Eckturm. Hier halten wir uns links und gehen auf den „Droste Turm“ zu. Der Wehrturm wurde von Annette von Droste-Hülshoff gern genutzt, wenn sie ihre Tante auf Schloss Wehrden besucht hat. An dem Turm vorbei führt ein kleiner Pfad in den öffentlichen Schlosspark. Wir gehen nach rechts und bekommen einen schönen Blick auf Schloss Wehrden und den Wehrturm. Wir drehen die Runde durch den Schlosspark und gelangen an den Ausgang am Weserradweg. Hier steht eine Informationstafel zu Schloss und Park Wehrden. Auf dem Weserradweg geht es weseraufwärts zurück zu unserem Ausgangspunkt und wir können noch einen schönen Blick Weser aufwärts genießen.