Zwischen Büren, Bad Wünnenberg und Willebadessen

Wegetipp aus dem Paderborner Land

Bei diesem rund 145 Kilometer langen, mittelschweren Rundweg geht es für Euch durch das abwechslungsreiche Paderborner Land – für Liebhaber historischer Zeitreisen ein Muss, aber auch für Naturfreunde mit Wasserläufen, Hochmooren und Felsenmeeren absolut empfehlenswert.

Generell könnt Ihr an jedem Ort der Strecke starten sowie die Tour beenden. Kostenlose Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. Der Start bietet sich aber in Büren an der Jesuitenkirche an. Erbaut wurde dieses beeindruckende Gotteshaus von 1754 bis 1773 im spätbarocken Stil. Insbesondere für einen Blick auf die Deckenfenster, durch die der Eindruck entsteht, das Gebäude sei nach oben geöffnet, solltet Ihr Euch die Zeit nehmen.

Tipp: Jeden 3. Sonntag im Monat findet um 16 Uhr eine öffentliche und kostenlose Führung statt, die Ihr bei einem Besuch einplanen solltet.

Burgruine Ringelstein - Foto: Stadt Büren
© Stadt Büren

Eure Tour führt Euch Richtung Süden bis zur Burgruine Ringelstein. Die Errichtungszeit ist unbekannt – man vermutet jedoch nicht vor 1300. Im 17. Jahrhundert fanden hier zahlreiche Hexenprozesse statt. Ein Brand schließlich zerstörte die Burg. Ende der 1980er Jahre sollte die Burg wieder zum Leben erweckt werden und man legte einen Keller frei, der aufgrund der Geschichte auch als „Hexenkeller“ bezeichnet wurde. Weitere Restaurierungsarbeiten und Ausgrabungen finden bis heute statt, sodass Ihr die Ruinen nur nach Vereinbarung besichtigen könnt.

Ran an die Praxis!

Kneipp - Bad Wuennenberg - Foto: Lea-Franke, Bad Wuennenberg Touristik GmbH
© Lea-Franke, Bad Wuennenberg Touristik GmbH

Es geht weiter Richtung Osten, ein Stück hinauf und schließlich bis nach Bad Wünnenberg, einem der insgesamt sieben Heilbäder und einzigem Kneippkurort im Teutoburger Wald. Im Spanckenhof könnt Ihr Euch noch über die ortsgebundenen Heilmittel und den Barfußpfad informieren, bevor es an die Praxis geht. Sebastian Kneipp gelang die Heilung von Tuberkulose mit kalten Wassergüssen aus der Donau. Seine Philosophie: „Alles, was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt“. Also: Schuhe aus und ab auf die mehr als 20 verschiedenen Untergründe, die nicht nur für Eure Füße eine Wohltat sind.

Aabach Talsperre - Bad Wuennenberg
© Lea-Franke, Bad Wuennenberg Touristik GmbH

Ein Stück weiter wartet schon die Aabach-Talsperre auf Euch – ein Trinkwasserreservoire, das täglich über 250.000 Menschen mit bestem Trinkwasser versorgt. Ein 9 Kilometer langer Rundweg rund um die Talsperre ist außerdem für das Joggen, Spazierengehen, Radfahren und Inline-Skaten prima geeignet.

Entlang des Eggewegs – Deutschlands ältestem Qualitätswanderweg, der erst 2019 rezertifiziert wurde – geht es bis zum Aussichtsturm Bierbaums Nagel. Dieser war 1849 ein Geschenk des Bankiers Julius Bierbaum an seine Frau, die aus Kassel stammte. Sie litt unter Heimweh und war glücklich, wenn sie vom Turm ihre Heimat in der Ferne erahnen konnte.

Kreuzgang Kloster Dalheim, Foto: Teutoburger Wald Tourismus, M. Schoberer
© Teutoburger Wald Tourismus, M. Schoberer

Folgt der Beschilderung – einem weißen S auf rotem Grund – weiter Richtung Norden und schließlich in Richtung Lichtenau und Dalheim. Hier bietet sich ein kurzer Abstecher ins Kloster Dalheim an, wo Ihr Euch die üppigen Gärten und die neu gestalteten Ausstellungsräume zu Themen wie Musik, Theater, Essen und Trinken sowie bedeutende Kunstschätze ansehen könnt.

Drei besondere Ecken

Wewelsburg in Büren - Foto: M. Schoberer
© Teutoburger Wald Tourismus, M. Schoberer

Auf dem Rückweg kommt Ihr noch an der letzten Station, der Wewelsburg, vorbei. Sie ist Deutschlands einzige Dreiecksburg in geschlossener Bauweise. Erbaut wurde die Burg im Jahr 1603 als Nebenresidenz der Paderborner Fürstbischöfe. Heute befindet sich neben einer Jugendherberge und einem Café-Restaurant auch das Historische Museum des Hochstifts Paderborn in der Burg. Von hier aus geht es die letzten Kilometer zurück zum Ausgangspunkt: die Jesuitenkirche in Büren.