Entlang eines Fließgewässers gibt es unterschiedliche Lebensgemeinschaften. Die Verbreitung der Arten hängt von ihren spezifischen Umweltansprüchen ab, zum Beispiel von Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt und dem Vorhandensein geeigneter Laichgründe.
Die Diemel oberhalb von Warburg ist der Äschenregion zuzuordnen. Neben der Äsche als Leitfischart kommen Bachforelle, Mühlkoppe, Bachneunauge oder Elritze vor. Kennzeichnend für die Äschenregion sind ein hoher Sauerstoffgehalt und Temperaturen, die nicht über 15°C steigen. Das Gewässerbett ist wegen der hohen Strömungsgeschwindigkeit oft steinig und von Kiesbänken durchsetzt. Die Kiesbänke spielen eine wichtige Rolle, weil sie die meisten Fische der Äschenregion zur Fortpflanzung benötigen: Sie legen dort als sogenannte „Substratlaicher“ ihre Eier ab.
Ein Blick auf die Diemel zeigt, dass diese Beschreibung oberhalb von Warburg nicht oder nur in Teilen zutrifft. Hier wurde der Fluss aufgestaut, um die Wasserkraft zur Energiegewinnung zu nutzen. Wegen der langsameren Fließgeschwindigkeit sinken Sauerstoffgehalt und Schleppkraft des Gewässers, gleichzeitig steigt die Temperatur. Die Diemel gleicht im Rückstaubereich des Wehres daher eher einem Tieflandfluss mit einem Artenspektrum, das natürlicherweise hier nicht anzutreffen wäre.
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