Erlebnisstation 2: Von der Natur- zur Kulturlandschaft

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Infopunkt

Bis vor rund 1000 Jahren gab es in Deutschland noch große unberührte Waldlandschaften. Wälder haben über viele Jahrtausende unsere Landschaft geprägt, indem sie die nach Ende der Eiszeit zunächst zurückgebliebenen Kältesteppen besiedelten.
Im Mittelalter wuchs aber die Bevölkerung - das hatte auch Folgen für den Wald bei uns. Der Mensch rodete die letzten großen Wälder und schuf so eine neue „Steppenlandschaft“ - die „Agrarsteppe“. Aus den vormals relativ gleichförmigen Wäldern wurde ein Mosaik unterschiedlich stark vom Menschen beeinflusster Ökosysteme mit Äckern, Grasland, Heiden, Gebüschen und kleinen Waldflächen.
Spätestens zum Ende des 13. Jahrhunderts war die Umwandlung der Natur- zur Kulturlandschaft in Mitteleuropa abgeschlossen. Die damals entstandene Gliederung von knapp einem Drittel Wald und gut zwei Drittel steppenartiger Landschaft mit Feldern, Grünland und Siedlungen ist bis heute in etwa gleich geblieben.
Qualitativ hat sich in den letzten 150 Jahren allerdings vieles verändert. Heiden, Gebüsche und Brachflächen sind, ebenso wie artenreiches Grünland, weitgehend der modernen, auf Effizienz angelegten Landwirtschaft zum Opfer gefallen. Und auch der Wald kann häufig nicht mehr als natürlich bezeichnet werden - heute dominiert der bewirtschaftete „Kulturforst“. Annähernd natürliche Lebensräume sind dagegen nur noch auf etwa 2 % der Fläche anzutreffen. 

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Erlebnisstation 2: Von der Natur- zur Kulturlandschaft
34414 Warburg
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