In der Lößbörde um Warburg und Borgentreich wurde bereits im Mittelalter ein hochproduktiver Getreidebau betrieben. Die starke Ausbreitung des Ackerbaus in der Umgebung sieht man besonders gut vom Desenberg aus.
Die Bestellung der Felder geschah nach dem Prinzip der Dreifelderwirtschaft. Hierzu wurde die Feldflur eines Dorfes in drei „Zelgen“ aufgeteilt, die in den ersten beiden Jahren wechselnd mit Sommer- und Wintergetreide eingesät wurden. Im dritten Jahr lag die Zelge dann brach. Auf diese Art sollte sich die Bodenfruchtbarkeit regenerieren können. Jeder Landwirt besaß idealerweise auf jeder dieser Zelgen einen etwa gleich großen Anteil an Ackerfläche, so dass jedes Jahr ein etwa gleichgroßer Ernteertrag zu erwarten war. Innerhalb der Zelgen herrschte Flurzwang, das heißt, jeder Landwirt musste sich an die vereinbarte Fruchtfolge und an die Erntetermine halten.
Da deshalb in jeder Gemarkung rund ein Drittel der Fläche brachlag, herrschten paradiesische Zustände für Tier- und Pflanzenarten der Steppen bzw. der Kultursteppe. Der Ackerbau erfolgte noch ohne Einsatz von Pestiziden. Das Grünland außerhalb der Zelgen wurde nur extensiv genutzt. So entwickelte sich hier eine vorher und nachher nie wieder erreichte Artenvielfalt.
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