Dieses Zweiständerhaus aus dem Jahre 1707 ist das älteste bewohnte Haus in Bröderhausen und wahrscheinlich auch in der ganzen Gemeinde Hüllhorst.
Es diente den Erbauern und späteren Besitzern als eigene Hofstätte und nicht etwa als Heuerlingshaus, wie man vermuten könnte.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts, nachdem die Bauersleute nach Amerika ausgewandert waren, wurde es durch die Eingliederung zum nebenliegenden Hof Meier als Heuerlingshaus genutzt und später auch vermietet.
Im Jahre 1998 wurde es an die Eheleute Steinmann verkauft, die es aufwendig renovierten. Dabei blieb die Tragkonstruktion weitestgehend erhalten, ebenso ca. 75% des alten Fachwerks. Hauptsächlich die Pfetten im Fußbereich wurden erneuert.
Das historische Fachwerk besteht somit aus Eichenbäumen, die, wenn man den Zeitpunkt der Pflanzung hinzuzieht, über 600 Jahre alt sind.
Für bauinteressierte lässt sich dies wie folgt kurz beschreiben:
- Eichenfachwerk in traditioneller Bauweise renoviert
- Gefache mit Lehmziegeln ausgemauert
- Innenputz Lehm
- Außenputz als Kalkputz
- Außenwanddämmung mit Strohmatten, Lehmhackschnitzel, Lehmziegel
- Weitgehend naturbelassene Stoffe im Innenausbau (Kalkfarben und Putze)
- Dachziegel: Tonhohlziegel
- Dach in Teilbereichen in traditioneller Eindeckung mit Stroh (Ried) eingedeckt (Süden)
- Eichenfenster
- Natursteinfassade
- Innenwände ebenfalls in Fachwerkbauweise:
- Eichenfachwerk/Lehmausfachung/Lehmputz
- Planung der Renovierung durch die Ingenieurgesellschaft Steinmann 1998-1999 nach den Vorgaben des Denkmalschutzes Münster
- Renovierung der alten Hofstätte in 1999, echte Bauzeit 11 Monate
Dank der Initiative der Familie Steinmann und der fachmännischen Ausführungen in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt in Münster, kann dieses Juwel der Fachwerkkunst, welches seit 1998 nun auch unter Denkmalschutz steht, noch viele Jahrzehnte der Nachwelt erhalten bleiben.
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