Bad Driburg verdankt die Gründung des Spa Resorts „Gräflicher Park“ dem Grafen Caspar Heinrich von Sierstorpff. Dieser entstammte einem Adelsgeschlecht, welches im rheinischen Siersdorf seinen Ursprung hat. Geboren wurde Sierstorpff allerdings im niedersächsischen Hildesheim. Nach seinem Studium in Erfurt und Leipzig weilte er am Hof des Kurfürsten von Mainz in Regensburg und später am Münchener Hof. Sein späterer Sinn für Kunst entwickelte sich während seiner Italienreise in den Jahren 1773 und 1774. Im Jahre 1779 kam Sierstorpff zum ersten Mal nach Driburg und zeigte sich entzückt von dem nach seinen Worten „göttlichen Dribourg“. 1782 erwarb er dann vom Fürstbischof Wilhelm Anton die Rechte an den Quellen und kaufte im gleichen Jahr den im Besitz der Familie von der Lippe zu Vinsebeck befindlichen Drostenhof, welchen er als Wohnung sowie als Badhotel einrichtete. Sierstorpff ging engagiert ans Werk. Er gestaltete die Anlagen rund um die Quellen zu einem der ersten englischen Landschaftspark Deutschlands um, eröffnete ein Kaffeehaus, Badehäuser, Bibliothek und Casino. Das erwies sich damals schon als erfolgreiches Konzept: Das Bad erblühte. Doch die Napoleonischen Kriege hemmten bald darauf diese positive Entwicklung. Nach 1815 erlebte das nun preußische Driburg allerdings einen deutlichen Aufschwung: Im Jahre 1820 berichtete Sierstorpff, dass er bereits Gäste abweisen musste, weil die Besucherzahlen so immens stiegen. 1832 wurden dem erfolgreichen Unternehmer zum 50jährigen Jubiläum seines Bades hohe Ehrungen zuteil, unter anderem der Rote-Adler-Orden des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. 1840 wurde von Sierstorpff zudem in den preußischen Grafenstand erhoben. Nach seinem Tod im Jahre 1842 wurde er auf dem katholischen Friedhof von Braunschweig beigesetzt. In Bad Driburg erinnert immer noch ein Obelisk vor dem gräflichen Mausoleum an den Gründer und Entwickler des heutigen Spa Resorts. Im „Gräflichen Haus“, dem von Sierstorpff im Jahre 1803 erbauten Wohnhaus, wohnen bis heute seine Nachkommen. Die Familie, deren Namen im Jahre 1901 aufgrund der Heirat von Gräfin Hedwig von Sierstorpff und dem Grafen Wilhelm von Oeynhausen in „Grafen von Oeynhausen-Sierstorpff“ umbenannt wurde, ist noch heute in siebter Generation Eigentümer und Betreiber des einzigen Privatbades in Deutschland.
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