Erlebnispunkt auf dem Lügder Mythenweg
So berichtet die Sage: Nach seinem siegreichen Kampf gegen die Römer kehrte Hermann der Cheruskerfürst zur Herlingsburg zurück. Er war müde – und er sehnte sich nach Frieden und nach einem guten Leben für sich und seine Gefährten. Aber genau hier, tief unter der Erde, hauste das Zwergenvolk. Es hatte gewaltige Schätze in den Höhlen und Stollen gehortet. Eines Nachts bei Vollmond öffnete sich der Berg einen schmalen Spalt - gerade so weit, dass ein Mensch hindurch schlüpfen konnte. Im Mondlicht schimmerten Perlen, goldene Äpfel und viele andere Schätze. Hermann starrte gebannt auf die funkelnde Öffnung. Er stand auf und schlüpfte wie von fremder Hand gesteuert durch den Spalt in den Berg hinein. So einen Schatz hatte er noch nie zu Gesicht bekommen: In den unterirdischen Gärten blühten Lilien aus Silber und Rosen aus Gold. Glitzernde Diamanten und rotglühende Rubine lagen fein säuberlich aufgeschichtet an den Wänden der Höhlen. Wie berauscht wandelte Hermann durch die Gänge und vergaß, dass der Eingang sich wieder schließen könnte. Und so geschah es. Im Morgengrauen ließ ein Zauber der Zwerge die Öffnung verschwinden. Für eine unendlich lange Zeit.
Aber wer zur rechten Stunde genau an dieser Stelle steht, dem wird sich der Berg auftun. Und er darf hinuntersteigen und sich von den Schätzen so viel nehmen, wie er mag. Und wer weiß: Vielleicht begegnet er dabei dem alten Hermann, der auf seine Rückkehr wartet....
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