Waren bis in die 1960-er Jahre hinein auch viele Klein- und Kleinstbetriebe (unter 1 ha Ackerland) aktiv, so änderte sich das Erscheinungsbild ab Ende der 60-er Jahre erneut drastisch: Viele Höfe gaben auf, überleben konnte nur, wer rationalisierte und sich vergrößerte und so wuchsen neben der Fläche je Hof auch die Leistungen der Maschinen, ein Trend, der bis heute anhält.
Welche Folgen diese Maßnahmen hatten, zeigen folgende Zahlen:
Produktivität:
Um 1900 produzierte ein Landwirt Nahrungsmittel für ca. 4 weitere Personen. 1950 waren es ca. 10 und 2000 mehr als 140.
Betriebe:
1950 gab es in Deutschland knapp 2 Millionen Betriebe, 2007 rutschte die Zahl erstmals unter 350.000
Beschäftigte:
1950 waren ca. 6,78 Millionen in Westdeutschland in der Landwirtschaft beschäftigt, knapp 25% der arbeitenden Bevölkerung. Im Jahr 1998 arbeiteten rund 967.000 Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren hauptberuflich in der "Land- und Forstwirtschaft / Fischerei"; Im Jahre 2008 waren es nur noch ca. 817.000. Somit verringerte sich die Zahl allein in diesen zehn Jahren um 150.000 Personen bzw. 15,5% und das in Gesamtdeutschland!
Was die Aufgaben der heutigen Landwirtschaft angeht, so ist dies schon seit einigen Jahren nicht mehr nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern es werden auch Antriebsstoffe wie z.B. Rapsöl und vor allem Strom erzeugt, um das Einkommen, der zumeist noch in Familienbesitz befindlichen Höfe, zu sichern. Die Stromerzeugung erfolgt mittels Solaranlagen, die auf vielen landwirtschaftlichen Gebäuden zu finden sind, Windrädern oder Biogasanlagen.
All diese Veränderungen hat auch der Hof Blöbaum erlebt, im Gegensatz zu vielen anderen in Deutschland, mit Erfolg.
Die Anfänge gehen zurück bis ca. 1750, als die Familie an der heutigen Halsterner Strasse 1 den Grundstein für die seit Generationen anhaltende Verbundenheit zur Landwirtschaft legte.
Wie damals üblich, wurde ein Hof mit Fachwerkgebäuden gebaut, der im Laufe der Zeit vergrößert und angepasst wurde um so die konzeptionelle Ausrichtung für künftige Jahrzehnte zu sichern.
Der letzte größere Bauabschnitt für Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, die Sie z. Zt. betrachten, war zwischen 1958 und 1966, der Umbau zum Friseursalon wurde im Jahre 2000 eingeweiht.
Vor einem Brand blieb diese Hofstätte, im Gegensatz zu vielen anderen in Bröderhausen zu dieser Zeit, glücklicherweise verschont.
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