Der imposante Wehrturm, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden ist, trägt den ungewöhnlichen Namen „Katzenturm“. Er ist als einziger von ehemals drei in die Stadtmauer eingelassenen Wehrtürmen erhalten geblieben.
Der Katzenturm war einst Teil eines „Frühwarnsystems“. Er stand auf dem höchsten Punkt der Stadtbefestigung. Von hier aus konnte man das Vorfeld der Stadtmauer bestens überblicken und beispielsweise heranrückende Truppen rechtzeitig erkennen. Zudem gab es vom Turm aus eine Sichtverbindung zu dem in etwa zwei Kilometer Entfernung gelegenen Wartturm, dem sogenannten „Stumpfen Turm“ an der Alten Vlothoer Straße. Letzterer präsentiert sich dem Wanderer heute als malerische Turmruine, die im dichten Laubwald jedoch schnell übersehen werden kann.
Die Bezeichnung „Katzenturm“ hat im Übrigen nichts mit unserem Haustier zu tun. Der Name ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf das mittelhochdeutsche Wort „Katte“ zurückzuführen, was nichts anderes bedeutet als Schanze. Der Name des Turms gibt uns also einen Hinweis auf seine frühere Funktion.
Zeitweise nannte man den Katzenturm auch „Diebesturm“, weil hier kleine Gauner und Diebe in einer Arrestzelle ihre Strafe absitzen mussten. Die Tür zur einstigen „düsteren Kammer“ liegt ebenerdig zur Turmstraße hin.
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