Ursprung und Charakter
Begründer des privaten, familiengeführten Heilbades in Bad Driburg war der höhere herzoglichbraunschweigische
Regierungsbeamte und später in den Grafenstand erhobene Caspar Heinrich von Sierstorpff. Auf einer seiner Reisen erkannte er das Potenzial der Driburger Heilquellen und erwarb im Jahr 1781 die Rechte daran. Kurz darauf begann
er mit der Anlage des Parks sowie mit dem Bau der ersten Bade- und Logierhäuser im Landhausstil.
Caspar Heinrich Freiherr von Sierstorpff wollte einen Ort des ländlichen Vergnügens schaffen. Als Gäste hatte er dabei insbesondere die aufgeklärten Kreise des höheren Bürgertums und der Beamtenschaft im Sinn. Im Rahmen einer Kur sollten sie jenseits der traditionellen höfischen Etikette einen ungezwungenen, ländlichen Aufenthalt in einer geschmackvollen
und modernen Umgebung verleben. Dabei setzte er auf einen individuellen Charakter und die vielseitige Anwendung des Heilwassers. Zudem schuf er in Bad Driburg eines der ersten Moorbäder Deutschlands. Die bis zum Jahr 1825 gewachsene Anlage ist in ihrer Grundkonzeption bis heute erhalten.
Gräfliche Unternehmensgruppe
Seit 1995 führt Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff mit seiner Frau Gräfin Annabelle das Unternehmen
in der siebten Generation. Im Jahr 2007 feierte die gräfliche Familie das 225-jährige Bestehen des Bades. 2007 konnte außerdem das umfassend modernisierte und erweiterte First-Class Hotel Neueröffnung feiern. Das Hotel hat 135 Zimmer und
zählt zu den führenden Spa Resorts in Europa. Weitere Geschäftsbereiche der Unternehmensgruppe Oeynhausen-Sierstorpff (UGOS) sind die drei Gräflichen Kliniken am Ort sowie der Brunnenbetrieb »Bad Driburger Naturparkquellen«.
Mit rund 1300 Mitarbeitern ist die UGOS der größte Arbeitgeber in Bad Driburg. Auch die Initiative für die im Jahr 2013 eröffneten Test- und Präsentationsstrecke »Bilster Berg Drive Resort« geht auf die gräfliche Familie zurück.
Gräflicher Park
Unter der Federführung von Caspar Heinrich von Sierstorpff entwickelte sich die Anlage zu einem kleinen Landschaftspark, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zur heutigen Größe von 64 Hektar wuchs. Der heute im Stil eines englischen
Landschaftsgartens angelegte Park beeindruckt mit weit geschwungenen Wegen in gepflegten Rasenflächen, mit Teichen und Brücken sowie überraschenden Blickbeziehungen zwischen alten Bäumen. Besonders reizvoll ist der Hecken- und
Rosengarten hinter den Brunnenarkaden. Der Gräfliche Park ist ein sogenannter Ankergarten im »European Garden Heritage Network«, das nur herausragende deutsche, französische und englische Gärten aufnimmt.
Seit 2009 lässt sich im Gräflichen Park einer der wenigen in Deutschland öffentlich zugänglichen Stauden- und Gräsergärten des renommierten Gartenkünstlers Piet Oudolf bewundern. Er ergießt sich wie ein blühender Fluss über die weitläufigen Rasenflächen im südlichen Bereich des Parks.
Bildquellen: Soweit die Abbildungen nicht anderweitig gekennzeichnet sind,
entstammen diese den Archiven der Stadt Bad Driburg, Meiners, Herzog oder Gehle.
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