Vortrag mit Dr. Henning Bothe

Diotima, wer war das gleich noch? Gab es sie wirklich? Was genau hatte sie mit Hölderlin zu tun? Was mit der Antike? Und kann sie uns heute noch irgendetwas sagen? In einem Gang durch philosophische und poetische Texte unternimmt es Henning Bothes Vortrag, die ursprüngliche mythische Diotima ihres Schöpfers Platon in ihrer Bedeutung darzustellen und mit der Diotima des Dichters Friedrich Hölderlin zu vergleichen. Dabei geht er auch der Frage nach, wie sich die literarische Figur zu der sehr realen Person Susette Gontard verhält, mit der Hölderlin im Sommer 1796 einige Wochen in Bad Driburg verbracht hat. Erkennbar wird in dieser Perspektive ein dramatisches Spiel von hochsensibler Wahrnehmung, erotischer Sehnsucht, Projektion, Versagung und großer idealisierender Liebesdichtung, das nicht aufgehört hat, Menschen in seinen Bann zu ziehen.
 
 
Der Germanist Dr. Henning Bothe wurde 1992 mit einer Forschungsarbeit zur Rezeptionsgeschichte Hölderlins bekannt und hat sich seither immer wieder mit dem Werk des Dichters auseinandergesetzt. 1994 veröffentlichte er die Werkdeutung „Hölderlin. Eine Einführung“, der zahlreiche Abhandlungen über die hölderlinische Poesie folgten, daneben Schriften zur Postmoderne und zum Apostel Paulus. Beruflich tätig war Henning Bothe in Schule, Universität und Erwachsenenbildung. Außerdem verfasste er Romane und rezensierte wissenschaftliche Arbeiten. Zuletzt erschien von ihm die „Portugiesische Novelle“(2024).
 
           
Tickets gibt es nur an der Abendkasse
Der Eintrittspreis für die Lesung beträgt 10 €